PEERL.acher Forsterl

PEERL

Hier genießen Sie einen der besten Ausblicke auf das PEERL.acher Forsterl! Mitten im Treiben dieses einzigartigen Ortes mit Blick auf „Perlach Plaza“ und das spiegelnde KNUSPERHÄUSCHEN als Ort für Kultur, in der Ferne die WANDER-BAAMERL und vieles mehr, verfolgen Sie die spannende Ernte der Cranberries.
Diese werden zum Ernten geflutet, lösen sich so vom Zweig und schwimmen dann – da die Beeren aufgrund ihrer vielen Luftkammern so leicht sind – an der Wasseroberfläche. Hier werden sie mit Rechen eingesammelt.

Vorschlag für das Zwischennutzungskonzept für den Hanns-Seidel-Platz
PEERL = Beerl (bayrisch: Beeren) und Perlach
PEERL.acher Forsterl = kleiner Perlacher Forst

Hanns-Seidel-Platz
Kulturquadrat
Bauplatz: Theatron/Nordparlzelle
Neuperlach

Der Bau des Hanns-Seidel-Platzes - auch Kulturquadrat genannt - ist in vollem Gange. Die bauliche Umsetzung des qualitätsvollen aber komplexen städtebaulichen Entwurfes erweist sich als anspruchsvoll. Besonders der Bau der sogenannten Nordparzelle, das Kulturbürgerhaus nach dem Entwurf des renommierten Architekturbüros Delugan Meissl, will wohlüberlegt und geplant sein. Da eine gute Planung, vor allem von solch komplexen und spektakulären Bauten, Zeit und Platz braucht, wird der Hanns-Seidel-Platz nicht gleichzeitig, sondern in Abschnitten umgesetzt.

Voraussichtlich 2022

wird das sogenannte "Hufeisen" fertig sein, d.h. die städtischen Wohnungen in drei Bauabschnitten (WA 1,2 und SO 3 Ost), die freifinanzierten Wohnungen (WA 3,4, und restliche SOs), das studentische Wohnen und das Einzelhandels- und Restaurantkonzept samt Marktflächen.

Auch der U-Bahn-Ausgang

wird extra vorgezogen umgesetzt, um die Bewohner zeitnah direkt in ihr neues Neuperlacher Zentrum zu transportieren. Zu diesem Zeitpunkt wird der Bau der Nordparzelle nicht begonnen sein, sodass sich hier große Flächen für eine Zwischennutzung anbieten. Diese soll schon auf die spätere kulturelle und grünräumliche Nutzung verweisen und die Bedürfnisse der Bürger aufnehmen (gerade vor dem Hintergrund, dass aufgrund der Bauarbeiten das temporäre Kulturzentrum mit Spatzenhabitat abgerissen werden musste.

Um zu vermeiden,

dass die Bürger/ innen sich nach Fertigstellung des "Hufeisens" vor und während dem Beginn der Arbeiten zum Bau des neuen, so lang ersehnten Kulturbürgerhauses, mit einer unattraktiven Baustelle - im schlimmsten Fall für mehrere Jahre oder gar unbestimmte Zeit - auseinandersetzen müssen, werden Teile der öffentlichen Bereiche (z.B. Öffnung der U-Bahn) vorgezogen. Es soll eine mit dem Ort verbundene, nachhaltige und mehrschichtige Zwichennutzung implementiert werden.

Dabei sollen die Bausteine

der Zwischennutzung sowohl aus der Geschichte und den Bedürfnissen Neuperlachs heraus generiert werden, wie auch auf die spätere Nutzung und eigentliche städtebauliche Gewinneridee vorgreifen. Diese bestand darin, den Zentralpark des neuen Zentrum Neuperlachs über ein großzügiges Theatron mit der U-Bahn, dem Einzelhandel und den Kultursälen zu verbinden. Eine großzügige Landschaftstreppe gegenüber dem Eingang zum Kulturbürgerhaus in Form einer Halbarena sorgt für die idealen Vorraussetzungen für Open-Air-Veranstaltungen, die zwischen der zentralen Grünfläche und der Laden- und Kulturpassage stattfinden können.

Um diese

durch den städtebaulichen Entwurf versprochenen Qualitäten Neuperlachern/innen auch ohne das errichtete Kulturbürgerhaus bieten zu können, schlagen wir vor, auch das Theatron und die Landschaftstreppe, genau wie den U-Bahn-Ausgang, vorgezogen zu errichten. Natürlich nicht im Endausbauzustand, das ist für die Zwischennutzung auch gar nicht nötig: ein natürliches Erdtheatron mit einfachen Terrassen und einer temporären Treppe ist hierfür völlig ausreichend und kann später für den Bau der Nordparzelle gleich weiterverwendet werden (hierzu mehr unter dem Kapitel Technik). So können die Bürger schon bald Open-Air-Veranstaltungen und die anderen Bausteine der Zwischennutzung genießen und die Benutzer der U-Bahn müssen nicht über privaten Grund umständlich die Grünfläche und ihre Wohnungen erreichen.

Die Bürgerinnen und Bürger

von Neuperlach aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und Generationen wünschten sich in der Bürgerbefragung von 2018 einen Wald, Bäume zum Ernten, Natur, Rückzugsorte für Tiere wie Spatzen, Insekten und Bienen, Freiflächen mit Wasser zum Entspannen und sozialen Austausch. Der KulturBunt Verein musste der Baustelle am Hanns-Seidel-Platz weichen und umziehen und würde sich über einen Ort in seiner „alten“ Umgebung freuen. Kinder und Jugendliche aus den umliegenden Schulen wünschen sich einen Ort zum Experimentieren, Zusammensein, Entspannen, robust, um Veränderungen nach ihren eigenen Wünschen gestalten zu können. Alle diese Wünsche und Träume nach Sport- und Begegnungsräumen, Orten für Freizeit und Kultur, Platz für Lernen und Experimentieren und vieles mehr, aber auch ganz pragmatische infrastrukturelle Vorteile werden mit dem Zwischennutzungskonzept PEERL.acher Forsterl vereint.

Quelle: Bürgerbeteiligung Neue Mitte Perlach der Landeshauptstadt München 09./10.2018

Das PEERL.acher Forsterl

ist ein essbarer Wald. Es vereint also die urbane Landwirtschaft mit der urbanen Forstwirtschaft. Und das alles nicht als übergestülptes, aufgesetztes Konzept, sondern hervorgehend aus den Wünschen der Bewohnerinnen und Bewohner und der (Neu-)Perlacher Geschichte und Tradition: Perlach wurde um ca. 790 erstmals als "Peralohe" erwähnt. Der Name bezeichnet einen Wald mit Bären oder Ebern (pera = Eber, loh = lichter Wald). Das Konzept besteht aus 12 Bausteinen, die auf der Zwischennutzungsfläche in verschieden langen Zeitspannen realisiert werden und sogar teilweise auch in die vollständig fertiggestellte Bebauung und Frei- flächengestaltung integriert werden (Recycling).

Urbane Forstwirtschaft

Ein Thema der Vergangenheit für das nachhaltige Leben der Zukunft

Forstwirtschaft = Permakultur
Eine Permakultur ist eine Kultur, in der nachhaltige Lebensformen und Lebensräume unterstützt, entworfen und aufgebaut werden. Diese sollen für die Natur und die Menschen eine dauerhafte Lebensgrundlage sichern: ökologisch, ökonomisch und sozial.

Urbane Forstwirtschaft ist kein neues Konzept, wurde aber in den letzten Jahren aufgrund der weltweit zunehmenden Verstädterung als Zukunftsvision für eine nachhaltige städtische Landschaftsplanung entwickelt. In Skandinavien erkannte man schon vor längerem den Zusammenhang zwischen urbaner Forstwirtschaft und der Gesundheit der städtischen Gesellschaft. Urbane Wälder und Bäume erfüllen wichtige ökologische und soziale Funktionen. Neben ästhetischen Aspekten steht beim städtischen Grün die Lebensqualität zu sichern im Vordergrund. Bäume können Emissionen senken, Lärm mindern, Staub binden und an heißen Tagen Kühlung bieten. Es ist bekannt, dass Städte mit reichhaltigem Baumbestand attraktiver sind. Bäume und Gehölze in der Stadt verbessern die Biodiversität, reduzieren die Luftverschmutzung und mildern den Hitzeeffekt. Schattenwurf und Verdunstung bringen an heißen Sommertagen Kühlung in die Städte, was von der Bevölkerung als angenehm empfunden wird. Neben Lärmschutz, Sichtschutz und Windschutz dienen Bäume in den Städten als Refugium für diverse Tier- und Pflanzenarten.

Im Jahre 2005 wurde zum ersten Mal das international anerkannte, aber europaweit bis jetzt einzigartige Master Studium "Urban Forestry & Urban Greening" durchgeführt. Eine Kooperation der skandinavischen Universitäten, in dem neue, innovative Konzepte zur Weiterbildung für berufserfahrene Fachleute aus aller Welt im Bereich urbane Grünflächenverwaltung und -planung hinsichtlich der weltweit zunehmenden Verstädterung vorgestellt und bewertet werden.